Von Heimstärke kann man bei den Bonnern also nicht reden. Vielmehr von Auswärtsstärke. Denn in fremden Hallen haben sie achtmal gewonnen und nur einmal verloren - besser ist kein Team in der BBL. Am Sonntag (17 Uhr, Telekom Dome) soll vor eigenem Publikum eine Trendwende eingeleitet werden. Gegen ratiopharm Ulm wollen die Profis um Coach Mathias Fischer beweisen, dass es keinen Heimfluch gibt.
"Hätte ich eine Erklärung für das Phänomen, wüsste ich, was ich ändern könnte, doch ich habe keine Erklärung", sagte Fischer. Für Karsten Schul, lange Jahre Co-Trainer bei den Baskets, sind Erklärungen schwierig, "weil sie im psychischen Bereich zu finden sind". Der Bonner beschäftigt sich am Institut für Kognitions- und Spielforschung der Sporthochschule Köln mit mentalen Prozessen, die Sportlern helfen, sie aber auch behindern können.
Schul: "Es liegt die Vermutung nahe, dass die Spieler oder einige von ihnen mit der Erwartungshaltung der eigenen Zuschauer nicht zurechtkommen. Aber ob das auch so ist, kann man so einfach nicht sagen." Nach einer Halbserie sei es zu früh, von einem Heimfluch zur reden. Man müsse den weiteren Saisonverlauf abwarten.
Was für Schul eher ein Faktor sein könnte ist, "dass die Gegner in Bonn einfach besser spielen als in anderen Hallen. Sie freuen sich darauf, hier anzutreten". Das hat auch Baskets-Coach Fischer erkannt: "Jeder Gegner ist hochmotiviert, in der schönsten und besten Arena der BBL zu gewinnen. Damit müssen wir einfach klarkommen."
Offenbar fühlen sich die Gäste in Bonn zu wohl. "Wenn wir zu meiner Zeit in bestimmten Ländern angetreten sind, konnten wir froh sein, eine warme Mahlzeit zu bekommen, hatten unmögliche Trainingszeiten, und es war kalt in der Halle", sagte Schul. "Bei den Baskets fühlt sich die Gastmannschaft wie im Schlaraffenland. Bonn ist für jeden Spieler ein Erlebnis."
Beispiel Vorstellung der Teams: "In anderen Hallen werden alle Namen unverständlich und leise runtergerasselt. Es sind gerade mal drei oder vier Spieler eingelaufen, da ist der Hallensprecher schon fertig", so Schul. In Bonn werde jeder gegnerische Spieler gefeiert, auch die Fans mit großem Respekt begrüßt. Schul: "Aber das ist ja auch das Gute an den Baskets und zeichnet sie aus." Als Trainer könne man seine Mannschaft entsprechend vorbereiten. Nach dem Motto: "Die kommen gerne nach Bonn, seht zu, dass sie sich hier nicht wohl fühlen."
Fischer will das Problem nicht weiter thematisieren. "Wir müssen die vielen positiven Dinge sehen, die wir bisher geleistet haben. Ich werde keinen zusätzlichen Druck aufbauen. Die Spieler sollen frei aufspielen können und ihr Spiel spielen, unabhängig davon, wo es stattfindet."
Gegen Ulm komme es darauf an, dass der Gegner sein offensives Potenzial nicht ausschöpfen könne. "Ulm hat zweimal in Folge gegen die Oldenburger verloren, die sehr hart und sehr physisch verteidigt haben. So müssen wir auch auftreten", sagte Fischer. Mit Blick auf die verlorenen Heimspiele stellte er fest: "Die Gegner erzielen in unserer Halle zehn Prozent mehr Punkte. Also muss es etwas mit der Defense zu tun haben." Wenn man Ulm spielen lasse, habe man ein Problem.
Besonderes Augenmerk werden die Baskets auf Nationalspieler Per Günther (11,4 Punkte, 48,6 Prozent Dreierquote, 4,3 Assists), Edgar Sosa (10,4 Punkte), Cameron Long (12,0) und Center Trent Plaisted (9,1 Punkte, 6,4 Rebounds) legen. Fraglich ist der Einsatz von Power Forward Matt Howard (9,9 Punkte, 5,5 Rebounds). Sein erstes Spiel wird Ian Hummer für Ulm machen.
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Artikel vom 31.01.2014
Telekom Baskets: Gegen Ulm soll die Negativserie bei Heimspielen enden | GA-Bonn - Lesen Sie mehr auf:
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